2005 Der westen Irlands

 

Nachdem ich in den vergangenen Jahren schon die anderen Teile Greater Britains besucht hatte, war nun Irland auf dem Programm.

Nach dem jonglieren mit den Terminen der vier Mitfahrer kristallisierten sich zehn Tage im September 2005 heraus. Wir beschlossen, uns auf den westlichen Teil von Irland zu konzentrieren und buchten ein Flug mit Ryanair nach Killarney im County Kerry.

Dort holten wir unseren Mietwagen - einen Opel Meriva ab und gewöhnten uns so langsam an die Tatsache, auf der anderen Straßenseite zu fahren. Der Meriva ist als Mietwagen eigentlich keine schlechte Wahl (wobei wir ja eigentlich einen Toyota bestellt hatten...). Die hinteren Sitze kann man etwas zusammenschieben und man hat eine Armlehne mit Ablagemöglichkeit. Der Kofferraum reicht gerade so für vier Koffer oder Taschen.

Die Qualität der Straßen in Irland ist eher mässig. Meist fuhren wir auf einspurigen Straßen und wenn mal ein Streifen in der Mitte aufgemalt war, dann passte auch nicht unbedingt links und rechts davon ein Auto vorbei. Die Ortsbeschilderung ist leider nur lückenhaft vorhanden, was uns einige Umwege bescherte. Es empfiehlt sich eine detailierte Karte für das Suchen von Sehenswürdigkeiten zu haben und außerdem eine grobe Karte um sich zwischen den größeren Orten zurechtzufinden.

Die Entfernungsangaben sind üblicherweise in Kilometer, im Hinterland können es auch mal auf älteren Schildern Meilen sein. Die Angaben sind oft grobe Schätzungen und springen gerne mal auf höhere Werte zurück, auch wenn man schon ein paar Kilometer in die richtige Richtung gefahren ist. Gegen Ende unserer Tour kamen wir auch öfter mal in den Genuss irischer Autobahnen, die dann tatsächlich mal zwei mal zwei breite Spuren aufwiesen.

Wo die Iren wohl besonders viel Wert drauf legen ist eine ausreichende Beschilderung ihrer Baustellen. Eine Unmenge von Schildern warnt vorher, man sollte vorsichtig, langsam und sowieso fahren auch wenn die tatsächliche Baustelle noch garnicht angefangen oder schon längst wieder weg ist. Auch sehr beliebt sind dich auf die Straße geschriebene "SLOW" und "SLOWER" gefolgt von einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 100 km/h. Überhaupt scheinen diese 100 eher eine theoretische Obergrenze zu sein, die Straßen lassen diese Geschwindigkeiten eigentlich nicht zu.

Auch sonst gab es einige Schilderhighlights, wie beispielsweise das fragwürdige links stehende.

Unsere Route führte uns vom County Kerry über Limerick nach Galway und Mayo. Über Sligo ging es dann via Roscommon zurück nach Clare. Von dort nochmal über Limerick zurück zum Flughafen in Kerry.

Die Karte auf der linken Seite ist von hier. Als Reiseführer haben wir "Irland" aus dem Michael Müller Verlag und den schon etwas älteren "Irland" von Nelles Guides verwendet.

Als Übernachtsmöglichkeiten haben wir die weit verbreiteten Hostels genommen. In Irland sind die "offiziellen" YHA-Hostels eher weniger verbreitet, wir haben uns daher Karten der IHH und IHO besorgt. Die besuchten Hostels waren qualiativ eher gemischt, bei einem haben wir uns nach kurzem Blick in den Baderaum spontan dagegen entschlossen (um dann einige Stunden bis zur nächsten freien JH zu fahren), aber die anderen waren eigentlich sehr okay und durchaus zu empfehlen.

 

Am ersten Tag ging es gleich recht abenteuerlich mit den durchaus engen Straßen auf dem Ring of Beara los - durchaus sehenswert!

Die erste Jugendherberge war in dem geradezu typisch irländischen Dorf Aillihies.

Am zweiten Tag fuhren wir mit dem Auto Richtung Dursey Island - ein kleines Inselchen an der unteren Westspitze Irlands. Die Insel selbst hat nicht sonderlich viel zu bieten, wir haben uns stattdessen einen netten Wanderweg auf der Festlandseite ausgesucht bei dem es - wer hätte es gedacht - viele Schafe zu sehen gab. Wirklich interessant war aber der Schaftransport zur Insel - der wird nämlich via Seilbahn abgewickelt, was wir live mitbekommen durften.

Über Castletownbere verliessen wir die Halbinsel Beara. Den großen Ring of Kerry übersprangen wir und fuhren direkt weiter zum nächsten Bleibe - dem Balling Tagart Hostel in Dingle.

Die Dingle-Halbinsel ist sehr sehenswert. Am dritten Tag haben wir uns zunächst den Connor Pass angeschaut und haben dann über den Slea Head Drive den Rest der Halbinsel und dabei einige historische Sites "abgeklappert", so beispielsweise das Gallarus Oratory, einem Kloster aus dem 7. Jahrhundert:

Das Wetter am vierten Tag war eher mässig - es regnete. Mi der Fähre sind wir auf die nächste Halbinsel nach Killrush getuckert. Die Ailwee-Tropfsteinhöhle bot eine gute Alternative zu dem schlechten Wetter. In Doolin bezogen wir dann unser Quartier und haben abends ein lokales Pub - natürlich mit Live-Musik - besucht.

Quasi direkt um die Ecke sind die Cliffs of Moher, die natürlich immer eine Wanderung wert sind, was wir am fünften Tag bei wieder besserem Wetter unternahmen.

Nachmittags haben wir uns noch einige Burgen angeschaut, am nächsten (sechsten) Tag ging es weiter Richtung Sligo. Etwas schwierig war es, unser nächstes "Hostel" zu finden. Das Gyreum befindet sich quasi "in er Pampa" und ist wirklich etwas besonderes - schaut euch die Webseite an! Nachmittags haben wir uns die Parkes Castle - inkl. einer sehr gut gemachten Videoeinführung und Tour - angeschaut.

Auch der siebte Tag bot einige Steingräber und Abbeys, wie beispielsweise die Moynes Friary. Die abendlich-nächtliche Suche nach einem Hostel war etwas anstrengend, letzlich wurden wir aber in Cliffden fündig.

Am achten Tage schauten wir uns - wenn auch nur von aussen - die sehr malerische Kylemore Abbey an, die heute ein Internat ist.

Die nachtmittägliche Wanderung im Fjord "Killary Harbour" bot viel Natur und natürlich - Schafe:

Tag neun führte uns von Cliffden über die (sehr windige) Skyroad zum Connomara National Park - kilometerweit nichts - hat auch manchmal was...

Am letzten (zehnten) Tag haben wir uns ausgiebig die Bunratty Castle angeschaut, quasi der "Hessenpark" Irlands.

Über Limerick (ecklige Großstadt, eher nicht zu empfehlen) ging es zurück zur Jugendherberge in Ballingary und am Folgetag per Flieger zurück nach Deutschland.

2008 mg
(erstaunlich, an was man sich nach drei Jahren noch so erinnert...)

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