Urlaub an der Nordsee - September 2002

Bevor der Herbst nun vollends wieder über uns hereinbricht, wollten wir noch mal einen kleinen Urlaub machen. Wir entschlossen uns, an die Nordsee zu fahren, da dort Verwandte von mir ein Ferienhaus besitzen, was zu dem geplanten Termin noch frei war. Das Ferienhaus bot Platz für 4 Personen, somit kamen noch ein Kommilitone und seine Freundin mit.

Wir entschlossen uns, mit dem Auto zu fahren, da eine Zugfahrt einfach viel zu teuer ist und man vor Ort einfach nicht die nötige Flexibilität hat. Um auch von der Strecke zwischen Zuhause und der Nordsee etwas mitzubekommen, planten wir einen Tagesstop in Bremen ein. Dort übernachteten wir in dem relativ preiswerten Hotel Formule One.

Bremen selbst hat eine sehr schöne Altstadt und bietet viele Möglichkeiten für Shopping.

Wer an Bremen denkt, denkt sicherlich auch an die Bremer Stadtmusikanten. Um diesem Märchen auch einen Ort zu geben, wurde vor einigen Jahren von einem Künstler eine Bronzeplastik geschaffen, die vor dem Bremer Rathaus steht. Der Legende nach bringt es Glück, die Füße des Pferdes anzufaßen. Wie man sehen kann, wurde in der Vergangenheit viel Gebrauch davon gemacht.

Das Rathaus selbst wird gerade renoviert, was die Schokoladenfirma Milka für eine großflächige Werbeaktion nutzte. Die Besichtigung des Rathauses ist etwas schwierig, da sie noch ihrem typischen Zweck dient und deshalb nur selten für den Tourismus freigegeben ist. Alternativ wäre da der Dom, den man sich auf jeden Fall von innen ansehen sollte.

Wer enge Gassen liebt, sollte sich das Schnoor-Viertel anschauen. Teddyfreunden sei der Bärenladen ans Herz gelegt (Bärenhaus im Schnoor, Karen Marten, Stavendamm 9, 28195 Bremen).

Bevor es am nächsten Tag an die Nordsee weiter ging, besuchten wir noch kurz das Haftenfest am Lankenauer Höft. Leider waren wir dort etwas zu früh und konnten uns nur ein russisches Schulungsschiff anschauen.

Das Ferienhaus liegt in dem kleinen Ferienort Hooksiel - ein Stück hinter Wilhelmshaven. Eine fast schon zu touristische Gegend, wie man sofort an den anderen Urlaubern und den unmengen von Ferienhäusern sehen kann. Da die Season sich bereits dem Ende neigte, war allerdings nicht so viel los.

  

Das Ferienhaus selbst ist eigentliche eine Doppelhaushälfte mit zwei Stockwerken. Unten ist Wohnzimmer, Küche und ein Klo. Oben die zwei Schlafzimmer und das Bad. Eine Terasse ist ebenfalls dabei und ein Schuppen in dem vier Fahrräder stehen.

Das Wetter war am ersten Tag noch recht mäßig und vor allem sehr, sehr wenig. Dies nutzten wir gleich, um unsere Lenkdrachen an der nicht weit entfernten Küste zu testen. Hierzu mußte wir allerdings zuerst eine Kurkarte in Hooksiel kaufen. Ohne diese kommt man an keinen Strand und außerdem verhilft sie einem zu einigen ermäßigten Eintritten in Schwimmbäder und ähnlichem.

Am zweiten Tag nahmen wir die Räder und schauten uns mal die nährere Umgebung an. Direkt an den Deichen gibt es relativ vernünftige Radwege. Die Örtchen sind alle recht nett, jedoch gibts kulturell (Museen, alte Gebäude,...) nicht allzuviel zu sehen.

Das Wetter besserte sich etwas und so gings am nächsten Tag an den Strand. In den Strandkörben kanns dann schon, obwohl es bereits September war, recht warm werden. Da gerade Ebbe war konnte man im Watt spazieren gehen.

Hier konnten wir erste Erfahrungen mit Schlick sammeln :-)

  

Tag vier: Fahrt nach Carolinensiel. Ein weiteres nettes Städtchen mit einem empfehlenswerten Museum - Dem Deutschen Sielhafenmuseum.

Eine weitere Fahrt führte uns nach Jever. Die Brauereibesichtigung haben wir uns gespart, der Schloßgarten ist allerdings auch ganz nett.

Für die Wattwanderungen sollte man sich anmelden. Sonderlich oft finden sie leider nicht statt, da eine Wattwanderung ja schließlich nur bei Ebbe Sinn macht. Der Wattführer erzählte, während wir zu einer Vogelschutzinsel herausliefen, so alles mögliche über die Entstehung des Watts, wozu es gut ist und welche Tierarten hier hausen. Besonders auffällig sind vor allem die Sandwürmer, die von dem Wattwürmer abgestoßen werden. Durch sie läuft man die ganze Zeit durch.

Das norddeutsche Wattenmeer ist ein Naturschutzgebiet. Eigentlich darf man hier nur mit Wattführer wandern, was natürlich nicht alle Leute so ernst nehmen. Dennoch kommt es auch immer wieder zu zwischenfällen, da die Flut schon mal recht schnell reinkommen kann.

Wie man sehen kann, waren wir alle ohne Schuhe unterwegs, was auch kein Problem war und wirklich viel Spaß gemacht hat. Nach vier Stunden wandern kann man aber dann doch schon recht k.o. sein. Abends sind wir dann noch in das nahe gelegene Schwimmbad (Friesentherme). Im Sommer sicherlich nett, da man von drinnen nach draußen schwimmen kann aber abends wars halt einfach zu kalt draußen und das Wasser drinne war auch nicht sonderlich temperiert. Viel schwimmen ist auch nicht angesagt, da die Becken recht verwinkelt waren.

Am Tag drauf gings mit dem Boot von Harlesiel nach Wangerooge. Auf der Insel ist Fahrverbot für benzingetriebene Fahrzeuge, deshalb gibt es nur wenige Straßen und man kann recht gemütlich spazieren gehen. Vom Hafen ist erst mal ein einstündiger Fußmarsch in die einzige Stadt angesagt. Zwischendrin kommt man an dem Westturm vorbei, der heute als Jugendherberge dient. Der Strand ist hier kein normales Wattenmeer mehr, ergo kann man auch einfach so mal schwimmen gehen, wobei mir das Wasser denn auch wieder zu kalt war.

  

Zurück zum Hafen nahmen wir dann die Bahn, die für horrendes Geld die Touristen zurück zum Hafen befördert. Auf der Rückfahrt nach Harlesiel gabs noch einen kleinen Abstecher zu einer Seehundbank.

Und schon war auch unser Nordseeurlaub wieder zu Ende. Auf der Rückfahrt war noch ein kleiner Abstecher nach Oldenburg drin. Leider blieb keine Zeit, daß dortige Schloß von innen zu betrachten.

 

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2002 mg

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