Holidiary Wales

(einerseits eine Karte - andererseits ein Überblick über die Youth-Hostels in Wales)

Anreise

Am Anfang schien alles gut zu klappen, der Flug von Frankfurt nach Amsterdam startete pünktlich, von dort sollte es nach knapp zwei Stunden weitergehen nach Cardiff. Nachdem man bereits schon eine Weile in dem Flugzeug nach Cardiff saß, meldete sich der Pilot: "It seems that we have a crack in the window,we are currently investigating if it is possible to fly with it or not." Nach weiteren zwanzig Minuten:"Actually this plane is broken, another plane will arrive soon.". Zurück zum Flughafengebäude, dort wieder eine halbe Stunde warten, wieder eine Durchsage: "We have technical problems with the exchange plane, you can take another machine to Birmingham, a shuttle-service via Bus will be available." Naja, nicht sehr überzeugend, vor allem, wenn man eigentlich nach Cardiff fliegen wollte, ohne Bus- und Bahntransfers, bei denen mir eh immer schlecht wird. Nach ein wenig rumhandeln und einer größeren Odysee quer durch den Amsterdamer Flughafen hatte ich also bald einen Flug nach Cardiff am nächsten Morgen inklusive Hotelübernachtung mit Abendessen und Frühstück. Na immerhin! Das Hotel war sehr schön, es wurden viele Freizeitmöglichkeiten geboten, allerdings war ich schon recht müde und habe mich ins Bett vor den Fernseher geknallt, der zwar Pay-TV, Pay-Playstation und Pay-Internet-Browsing geboten hätte, jedoch für umsonst bereits ARD und ZDF sowie WDR enthielt, was voll ausreichte.

Nach einem reichhaltigen Frühstück ging es also wieder zurück zum Flughafen und zunächst in eine Maschine die eigentlich nach Cardiff fliegen sollte. Der Flug war auch zunächst okay, gegen Ende etwas nebelig, was wohl zu der interessanten Reaktion des Piloten führte: Das Fahrwerk war bereits draußen, wir stießen gerade durch die Wolken und konnten den Boden sehen, als der Pilot durchstartete und das Fahrwerk wieder einklappte - Das Wetter sei zu schlecht zum landen, wir fliegen weiter nach Bristol! Irgendetwas hatte sich da wohl gegen uns verschworen! Naja, also gut, von Bristol aus sind wir dann per Bus nach Cardiff Airport. Kürzer als von Birmingham war es allemal. Sinnigerweise ging diese Fahrt an Cardiff vorbei, sodaß man dann mit einem anderen Bus gerade wieder ein drittel der Gesamtstrecke zurückmußte.

Soweit, so stressig! Vom Busbahnhof in Cardiff gings dann quer durch die Innenstadt zu meiner Bleibe für die nächsten drei Wochen, einer Studenten-WG in der Nähe der University of Cardiff.

Cardiff

Cardiff hat eigentlich recht viel zu bieten, schließlich ist es die größte und zugleich auch die Hauptstadt von Wales und laut Statistiken die am schnellsten wachsende Stadt Europas. Die Innenstadt bietet viele Einkaufszentren, die obwohl sehr groß, immer ziemlich voll waren. Leider ist nahezu alles teurer, als in Deutschland, sonst könnte man hier geradezu in einem Kaufrausch verfallen. Direkt um die Ecke ist die riesige Castle Cardiff die Überreste aus römischer, normannischer und viktorianischer Zeit zu bieten hat, dort kann man vor allem die Guided Tour empfehlen, bei der man auch einige Innenräume des viktorianischen Baus sehen kann - sehr imposant!

Von kultureller Seite her gibts einige Theater und Kinos. Die Kinos sind recht billig, wenn sie auch nicht die Qualität deutscher Kinos erreichen. Shakespeare in Love war trotzalledem ein hübscher Streifen. Das Sherman-Theater hatte gerade das Stück "Everything must go" im Programm. Ein Stück über die Zustände und die Jugend in Wales mit Musik von den Manic Street Preachers, Catatonia, Stereophonics und Superfurry Animals, das Stück wurde von dem Bruder einer der Manic Street Preachers geschrieben. Ziemlich abgedreht, leider auch gnadenlos schwer zu verstehen, erstens wegen der Sprache und des Akzents und zweitens wegen dem fehlenden walisischen Hintergrundwissen meinerseits.

Um das Programm abzurunden, gings dann nochmal in ein Konzert. Die St. Davids Hall bot terminlich passend ein Konzert des Symphonieorchesters der Cardiff University an. Zuerst gabs ein paar klassische Werke, in Ermangelung eines Programmes und Unkenntnis meinerseits kann ich allerdings keine Titel nennen. Dennoch war dies ein wahrer Genuß! Etwas mehr Musikverständnis und auch Sitzfleisch benötigte die zweite Hälfte, die aus einem einanderthalbstündien Requiem von Verdi bestand, daß von dem ca. einhundertköpfigen Orchester, vier Solosingern und einem ca. 200-köpfigen Chor dargeboten wurde. Auch diese Vorstellung war sehr imposant aber halt doch ein wenig zu lang, zumindest für meinen Geschmack.

Cardiff bietet auch einige große Parks, wobei der grösste, Bute Park, im Stadtzentrum gleich neben der Burg gelegen ist. Der viktorianische "pseudo-mittelalterliche" Ausbau von Cardiff Castle, sowie der größte Teil der öffentlichen Gebäude rund um Alexandra Gardens sind auch sein Werk. Mit ein wenig Gesuche findet man auch ein paar Supermärkte um sich zu versorgen, billiger ist es allerdings sich auf dem Markt im Stadtzentrum zu versorgen. Die Cardiff-Bay sollte man sich auch mal angesehen haben. Spätestens wenn man per Fuß dorthin unterwegs ist (was man aus Sicherheitsgründen aber besser nicht tun sollte), merkt man, wie groß Cardiff ist. Zwischendrin ist noch einiges an Bauplatz frei. An der Bay entstehen zur Zeit massenweise Gebäude. Besonders viel gibt es dort zwar noch nicht zu sehen, aber darunter sind einige interessante Neubauten und Museen. Das eine ist Techniquest, ein physikalisches Erlebnisparadies für Kinder (und kindlicher Erwachsene), nicht besonders groß, aber sehr unterhaltsam. Zu den Neubauten zählen einige Firmengebäude, da die Bay eigentlich eher Industriegebietscharakter hat. Das Visitors-Centre ist preisgekrönt für die eigenwillige Architektur, demnächst entsteht außerdem an der Bay die Welsh National Assembly, ein weiterer architektionischer Leckerbissen. Dominiert wird die Bay aber immer noch von dem rotem Pierhead Building,das auch mal wieder von dem 3. Marquis of Bute errichtet wurde, gleich daneben befindet sich die Norwegian Church, die nicht ein christliches, sondern eher ein künstlerisches Zentrum darstellt, es werden Kunstworkshops aber auch Musik- und Tanzdarbietungen geboten.

Nochmal zurück zu den Einkaufspassagen. Für die Leseratten kann ich die riesigen Bookstores empfehlen, speziell für Science-Fiction-Freaks empfehle ich den Forbidden Planet, der gegenüber vom Schloß liegt, direkt nebenan ist dann auch ein Games Workshop. Richtung Bay findet man dann noch einen Toys'r'Us.

Nicht weit von Cardiff entfernt liegt das "Museum of Welsh Life St. Fagans", dort erfährt man quasi alles über Wales. Man fühlt sich ein wenig an den Hessenpark erinnert. Es gibt eine Bronzezeitsiedlung, ein Schloß mit Park aus dem 15. Jh. und neuere Gebäude aus ganz Wales, die die Kultur und das Leben in Wales im Laufe der letzten 200 Jahre dokumentieren. Ein Mueseum rundet das ganze ab.

Natürlich darf für einen GnoMler das Spielen nicht zu kurz kommen: Mit ein paar anderen japanischen Studenten haben wir eine Runde "Siedler von Catan" gespielt - schon spaßig, wenn man die Regeln mal in englisch erklären muß. Hinzu kommt die gewöhnungsbedürfte Aussprache der Japaner (Was will ein Japaner, der nach "ship" verlangt, wenn man doch gar nicht die Seefahrererweiterung spielt?). Leider ist auf der Homepage keine englische Anleitung vorhanden, deshalb habe ich mal eine kurze selbst geschrieben.

Eine Rundreise durch Wales

Wales hat viel zu bieten,sowohl Landschaftlich, als auch von kultureller und geschichtlicher Seite. Wir entschlossen uns eine Rundreise durch den südlichen und mittleren Teil Wales zu machen, dafür planten wir sechs Tage ein. Wales ist zwar Verkehrstechnisch besser erschlossen als Schottland, dennoch wählten wir diesmal anstatt öffentlicher Verkehrsmittel einen Mietwagen. Cardiff hat einige Autoverleihs, die man nach intensiver Suche imWeb ausfindig machen konnte. Da wir aber nicht übers Internet bestellen, sondern lieber traditionell einen Laden aufsuchen wollten, suchten wir uns die zu Fuß erreichbaren heraus. Direkt am Bahnhof gibt es Hertz, über den Fluß findet man Avis. Das günstigste Angebot konnte uns allerdings Practical (86-88 Adams Street, Cardiff, Telefon 01222/493344) machen, der eine Viertelstunde zu Fuß vomBahnhof aus erreichbar ist. Für 150 Pfund bekamen wir einen ziemlich neuenVauxhall Astra für sechs Tage.

Anfangs war das Fahren auf der "anderern" Straßenseite ziemlich ungwohnt, aber daran konnte man sich doch recht schnell gewöhnen, anfangs versucht man öfters mit dem Türgriff zu schalten, aber gegen Ende gingen mir eigentlich nur noch die Scheibenwischer gegen den Strich. Das Blinken gewöhnt man sich auch recht schnell ab, da schalten und blinken gleichzeitig eh nicht möglich ist. Die Straßen inWales sind eigentlich recht gut, in den weniger bewohnten Gebieten allerdings recht schmal, die Beschilderung ist gewöhnungsbedürftig, da manche Sachen groß angekündigt werden, aber manchmal plötzlich nicht weiter ausgeschildert werden. Sehr oft werden nur die Abzweigungen beschildert, was etwas störend ist.

1.Tag

Nun aber zurück zur Rundreise, am ersten Tag ging es von Cardiff über die Autobahn zuerst zur Castle Coch. Mitten im Wald gelegen macht diese kleine Burg, die im neunzehnten Jahrhundert von William Burges für den 3. Marquis of Bute neu aufgebaut wurde, einen recht märchenhaften Eindruck. Sie ist mal wieder, wie auch Cardiff Castle voll ausgestattet, (diesmal auch mit Originalmöbeln,) Wandgemälden, Spiegelbestetzten Gewölbedecken, etc. ausserdem gehört sie zu den "Welsh Historic Monuments" wie auch viele andere Burgen in Wales. Dort kauften wir auch den "Seven Day Explorer Pass" für 25 Pfund (zwei Erwachsene), der kostenlosen Eintritt in alle Attraktionen, die zur CADW gehören, beinhaltet. Der Eintritt für die meisten Castles liegt für Studenten meist so um die zwei bis drei Pfund. Danach gings nach Neath, dort schauten wir uns die Wasserfälle oder besser den Wasserfall nebst großem Wasserrad an, dieser gehörte jetzt leider wieder zu der Reihe der Attraktionen der "National Trust", hier wäre ein "Explorer Pass" nicht so lohnenswert gewesen, da die meisten Sachen eher in Zentralengland zu finden sind und nicht in Wales. Die Eintrittspreise sind in Wales, wie auch sonst in England, meist recht happig, aber da kann man wohl recht wenig tun. Immerhin gibt es fast überall Student-Discounts, manchmal auch Reduktionen für Jugendherbergsmitglieder, einfach nachfragen!

In Neath befindet sich dann auch noch die Überreste einer Abbey, direkt an der Autobahn gelegen ist sie relativ einfach zu finden und sogar Eintrittsfrei.

Unsere nächste Station war Carmathen, wo wir uns kurz die kläglichen Überreste einer Castle anschauten und uns mit Lebensmitteln eindeckten. Durch St. Clears und Tenby gings dann zur Jugendhergerge in Manobier. Man sollte sich nicht von der kleinen Raketenabschußstation in der Nähe verscheuchen lassen! Eine größere Militäranlage liegt in unmittelbarer Nähe der Jugendherberge, fällt allerdings nicht weiter auf. Ansonsten ist die relativ moderne Jugendherberge sehr schön, nach Bedarf gibts es Frühstück und Abendessen, ein kleiner Wintergarten lädt zum relaxen ein und einen Fernsehraums gibts auch. Die Gegend ist einfach fabelhaft, direkt an den Klippen gelegen gibt es von der Jugendherberge aus zahlreiche Wandermöglichkeiten und der Blick aufs Meer ist einfach einmalig.

2.Tag

Am nächsten Tag ging es erst einmal zurück nach Tenby, einem typischen britischen Badeort, dort fanden sich mal wieder ein paar Castleüberreste und ein sehr schönes kleines Museum mit integrierter Art-Gallery. Sehr zu empfehlen! Überhaupt ist Tenby sehr interessant, da direkt vor der Bucht sich eine kleine hohe Insel erhebt, zu der man bei Ebbe sogar per Fuß kommt. Mal abgesehen davon, daß betreten verboten ist...

Zurück nach Manobier, dort sollte es nämlich noch eine weitere Burg geben, sehr versteckt, teilweise zugewachsen haben wir sie dann auch gefunden, allerdings war sie leider geschloßen, also gings weiter nach Pembroke. Dort bekommt man dann auch wirklich etwas geboten: Die Pembroke Castle! Eine sehr gut erhaltene Riesenburg mit vielen verwinkelten Gängen, tausenden von Treppen, die längsten gehen fünfzig Stufen nach unten bzw. 100 nach oben! Einfach Wahnsinn und sehr zu empfehlen, besonders auch die Naturhöhle, die von den damaligen Bewohnern als Keller benutzt wurde, vor allem wenn man sie nicht erwartet. Zum Mittagessen suchten wir uns einen Fast-Food-Laden, der sich dann auch gegenüber der Post fand, ausnahmsweise relativ günstig und recht gut.

Über eine kostenpflichtige Brücke gings dann nach Haverfordwest und weiter nach St. Davids. Einem recht schnukeligem Städtchen, daß etwas zu sehr vom Tourismus geprägt ist. Der Tourist-Information-Center fällt durch seine eigenwillige Architektur auf, ansonsten kann man die Abbey sehr empfehlen. Vor allem die kleinen architektonischen Besonderheiten, wie z. B. schiefe Wände oder grosse Risse, es hat sich auch gelohnt das Aufsichtspersonal anzuspechen, denn der Mann hat dann noch mit ein paar interessanten Geschichten rausgerückt. Direkt nebenan ist ein Bishops Palace, der dann auch mal wieder zur CADW gehört.

Weiter geht die Fahrt durch Fishguard nach Newport (Pembrokshire), besonders viel gibts dort eigentlich nicht so sehen, aber ein kleiner Spaziergang zu ein paar durchaus imposanten Überresten aus dem Neolithikum tat auch gut. Wer weiß, was ein Portaldolmen ist, kann sich vorstellen, was es dort zu sehen gab. Durch Cardigan gings zur nächsten Jugendherberge in Poppit Sands. Man sollte sich nicht durch die schmale ellenlange Straße entmudigen lassen, die JH liegt wirklich in der Pampa, dafür aber mit einem sehr schönen Blick aufs Meer. Zuerst hatten wir das Gefühl, daß wir fast die einzigen Gäste sind, aber Abends wurde es doch recht voll, wie auch der Warden uns bestätigen konnte, fanden sich darunter auch wieder Deutsche, er drückte das durch die Worte: "And in every Youth Hostel there is a German in the kitchen cutting onions!" aus. Naja, irgendwo wahr!

3.Tag

Zurück gings nach Cardigan, wo wir mal wieder feststellen mußten, daß es nur kostenpflichtige Parkplätze gab, das war es uns aufgrund der mäßigen Attraktionen nicht wert und wir sackten nur in der Tourist-Info einen Stadtplan ein, der löblicherweise gleich die Pläne für Aberystwyth, Aberaeron und New Quay mit enthielt. Nach einigen Problemen, das Einbahnstraßennetz von Cardigan zu durchschauen, schafften wir es endlich, die Stadt wieder zu verlassen und uns auf den Weg nach Cenarth zu machen, von dort ging ein einsamer Weg in die Pampa zur Käsemacherei Caws Cenarth. Das Ehepaar Adams macht dort schon seit Jahrzehnten den wohl besten walischen Käse, der sogar bei Harrods verkauft wird. Man kann der Käsemacherei zuschauen und auch natürlich Käse kaufen. Ein Umweg, der sich gelohnt hat! Der Käse, Knoblauch-Caerphilly mit Kräutern war übrigens ausgezeichnet.

Unser nächster Stop war dann Aberystwyth (wie man sieht bieten sich spätestens in Mittelwales Walisischkenntnisse zur Aussprache der Ortsnamen an), die inoffizielle Hauptstadt Mittelwales'. Dort befindet sich auch die National Welsh Library, die auch eine Ausstellung ein paar besonders exquisiter Bücher beinhaltet aber auch moderne Kunst war zu bestaunen. Auch sonst hat Aberystwyth viel zu bieten, aber irgendwie fehlte uns dazu die Lust. Ein wenig mehr Natur war angesagt, und die fand sich in Ynyslas. Man könnte meinen, man wäre in einer anderen Welt, wenn man durch die Dünen einen Weg zum Strand sucht, Wales hat halt wirklich alles zu bieten! Nachdem wir uns dort "ausgetobt" hatten gings weiter nach Machynlleth, hier kann man sich in walisischer Aussprache üben, alleine für den Ortsnamen habe ich bestimmt eine Viertelstunde gebraucht. Direkt am Ortseingang befindet sich die Keltenaustellung Celtica. Hier wurde einmal ein anderer Ansatz gewählt um Information rüberzubringen, sehr multimedialastig wird man durch mehrere Audio/Video-Präsentationen geführt. Etwas zu "vorgekaut" für meinen Geschmack, aber ganz nett. Immerhin sind sie gerade dabei, weitere Informationen in einem Computerraum dem interessierten Besucher zugänglich zu machen. In Machynlleth selbst ist der direkt auf der Hauptstraße plazierte Uhrenturm bemerkenswert, ein eigentlich sehr hübsches Städtchen. Als letzter Anlaufspunkt an diesem Tag stand dann die Jugendherberge in Corris an. Die umgebaute Schule in alten Gemäuern machte einen etwas seltsamen Eindruck, vor allem weil überall viele eigenwillige Basteleien zu finden waren. Hier fanden sich dann auch erstmals Wasserhähne, die warmes und kaltes Wasser mischen, für Groß-Britannien ein echtes Novum!

4.Tag

Weiter geht die Fahrt Richtung Norden, vorbei am King Arthur's Labyrinth. Durch Tal-y-Llyn nach Abergynolwyn, der Endstation der Talyllyn Railway. Wir befinden uns nun mitten in dem Nationalpark Snowdonia. Etwas abseits von Abergynolwyn findet man das Castell-y-Bere, obwohl nur eine Ruine übrig geblieben ist, machen die Überreste, exponiert auf einem Hügel plaziert, einen imposanten Eindruck. Zurück auf der Hauptstraße gehts dann nach Dol-goch, wo es einen wunderschönen Wasserfall zu sehen gibt. Dort ist auch eine Zwischenstation der Railway, die wir dann auch noch sehen konnten, als sie über eine Brücke fuhr. Viele Wanderwege laden zum spazieren ein.

Unser Weg führt uns zurück an die Küste nach Tywyn und weiter nach Aberdovey. Wir schließen unseren kleinen Rundweg mit Machynlleth, wo wir etwas länger im Centre for Alternative Technology verweilen. Der Eintrittspreis ist zwar hoch, aber es gibt viel zu sehen: Dämmtechniken, Solarenergie, Windenergie, Anbautechniken etc. In Newtown wollten wir uns eigentlich das Textile Musem ansehen, aber außer einem Schild ließ sich dort nichts finden. Aus trotz warfen wir noch einen kurzen Blick ins WH-Smith-Museum und fuhren dann weiter nach Llandrindod Wells, der Ort hat das Flair eines viktorianischen Strandbads, aber so sehr man auch nach dem Meer Ausschau halten mag - es ist nicht zu finden! Dafür gabs dann ein recht schönes Cycle-Museum zu sehen. Immer weiter nach Süden gehts via Builth Wells nach Brecon. Am Fuße des Brecon-Beacons-Nationalparks gelegen, ist Brecon ein ziemliches Touristenkaff und von der Castle konnte man leider nicht allzuviel sehen, da sie in Privatbesitz ist und zu einem Hotel gehört. Spätestens ab Merthyr Tydfil war dann die Natur am Ende, die "Valleys" beginnen dort, vor hundert Jahren wurde dort Kohle abgebaut, die in alle Welt verkauft wurde, und die Gentry von Wales (im Besonderen auch die Butes) reich machte. Riesige Wohngebiete verschandeln die Gegend, immerhin konnte man auf der Autobahn recht schnell Kilometer verschlingen. Ein kleiner Umweg brachte uns noch zu der wahrscheinlich bekanntesten und der größten Castle in Wales, Caerphilly Castle! Da es spät war, reicht es allerdings nur für ein Bild von außen. Schlußendlich kamen wir dann erschöpft abends wieder in Cardiff an.

5.Tag

Da wir das Auto noch für einen weiteren Tag hatten, galt es nun noch ein paar Highlights an der östlichen Grenze von Wales einzusacken. Los gings mit Chepstow Castle. Bei dieser konnte man mal sehr gut sehen, daß man sich manchmal den geologischen Gegebenheiten anpassen muß, oder eher will, um größtmöglichen natürlichen Schutz zu haben. Die Burg ist relativ langgestreckt an einem Abhang zum Fluß gebaut, sehr eigenwillig. Weiter gings zur Tintern Abbey, wer einmal dort war, weiß, daß eine Beschilderung überflüssig ist, die Überreste des Hauptgebäudes dominieren den ganzen Ort. Heerscharen von Romantikern waren einst hierhergekommen um die noch vollständig stehenden Mauern der Kirche zu sehen. Insgesamt eine riesige Anlage, die da einst stand. Den Abschluß sollte die in vielen Belangen besondere Raglan Castle bilden. Hier sind recht gut französische Einflüsse zu erkennen, die eckige Bauweise ist einfach auffällig, wobei man auch sagen muß, daß diese Burg auch wesentlich jünger ist als alle, die wir davor gesehen hatten. Alles in allem ein recht günstiger Tag, da alle drei Gebäude zur CADW gehören und somit eintrittsfrei für uns waren.

 

Tips und Literaturhinweise

Als Reiseführer haben wir verwendet:

Internetresourcen zu Wales

Ansonsten kann man natürlich immer die Tourist-Information-Centres empfehlen, die meist Karten und viele weiterführende Informationen haben. Es bietet sich auch an, sich kostenlos Broschüren zu bestellen: Activity Wales (Mountain biking, climbing, riding, kayaking, surfing, caving, sailing, paragliding, white water rafting, adventure holidays, etc.); Cycling Wales; Fishing Wales; Golf Wales; Walking Wales; Wales Countryside Holidays; Wales Bus, Rail and Tourist Map and Guide. Wales Tourist Board,Dept PP15, PO Box 1, Cardiff CF1 2XN, U.K. oder per Telefon: ++44 (0)1222 457766